Was heisst Gestaltarbeit?

Gestaltarbeit für einen ‚suchenden’ Menschen

 

Gestaltarbeit heißt:

  • sich hinwenden zu dem, was ist
  • Bewertungen zurückstellen
  • Arbeit an sich selbst  - im Hier und Jetzt
  • aus unterschiedlichen Perpektiven darauf schauen
  • Neues entdecken - und neue eigene Kräfte wecken
  • sich der Realität stellen
  • Schwieriges durcharbeiten, bis man daran gewachsen ist
  • die Verantwortung für sich selbst übernehmen
  • das eigene Leben gestalten

 

Ziel

Das Ziel der Gestaltarbeit ist, dass Menschen für sich neue und befriedigende Handlungs- und Sichtweisen entwickeln. Die Gestaltarbeit bietet dafür einen geschützten Raum und die Ermutigung und Unterstützung eines erfahrenen Gegenübers, um sich selbst zu erforschen, seine Ernergiequellen und Lebensfreude zu entdecken. Und um sich von überkommenen Verhaltensweisen zu lösen und neue Wege zu gehen.

 

Gestalt

Gestalt ist zunächst das, was vor einem Hintergrund als Figur deutlich sichtbar wird. Bezogen auf das Erleben eines Menschen ist es das, was bei ihm in einem Moment in seiner Wahrnehmung in den Vordergrund tritt, was er sieht, hört, empfindet, spürt, fühlt, denkt, ... Das kann sehr deutlich und mit viel Energie geschehen oder auch nur kurz und undeutlich sein. Sich dem zu zu wenden, was ist, ist immer ein wichtiger Schritt in der Arbeit mit Klienten.

 

Kontakt

In der Gestaltarbeit wird angestrebt, den Kontakt des Menschen zu sich selbst und zu seiner Umwelt zu fördern und Kontaktstörungen zu überwinden. Wer im guten Kontakt mit sich steht, hat ein Gewahrsein von sich, seinen sinnlichen Empfindungen, Gefühlen, Gedanken, Phantasien und Handlungsimpulsen. Wer im guten Kontakt mit der Umwelt steht, nimmt die verschiedensten Phänomene der Umwelt ohne große Verzerrungen wahr und kann auf dieser Grundlage realitätsbezogen und erfolgreich handeln.

Wenn sich ein Mensch in einer innerlich und/oder äußerlich schwierigen Lage befindet, kann der Kontakt zu sich selbst sowie zur Umwelt eingeschränkt sein und damit sind auch die Handlungs- und Lebensmöglichkeiten eingeengt.

 

Gegenüber

Grundsätzlich braucht jeder Mensch ein Gegenüber, einen anderen, der ihm durch sein Da-Sein und sein Zuhören, durch Nähe und Distanz, durch Akzeptanz und Wertschätzung, durch sein Gewahrsein und andere Perspektiven eine Erweiterung und Vertiefung der Wahrnehmung seiner Selbst im Umgang mit seinem Umfeld ermöglicht. Und der ihn darin unterstützt, Bewertungen zurück zu stellen. Dann entsteht der Raum, in dem ein Prozess der Veränderung möglich ist.

Der Philosoph Martin Buber formulierte dies als ein Prinzip der Entwicklung und des ‚Zu-sich-selbst-Kommens’: „am Du zum Ich werden“. Menschen brauchen eine Begegnung mit dem anderen, um auch sich selbst zu erfahren - und zu entwickeln. Nicht immer steht Menschen in ihrem Leben ein entsprechendes Gegenüber zur Verfügung. Und mit mancher Problemsituation ist der Partner oder die Partnerin, der Freund oder ein Familienmitglied auch überfordert.

Eine professionelle Gestalttherapeutin kann hier über einen begrenzten Zeitraum das Gegenüber sein.

 

Alles wirkliche Leben ist Begegnung.

Martin Buber

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